Rückblick: Das Anti-Atom-Jahr 2019 am AKW Neckarwestheim
Sonntag, 10. März 2019, 13 Uhr
Fukushima: Energiewende jetzt
statt Atom & Kohle!
Demonstration zum AKW Neckarwestheim
13 Uhr - Start: Bahnhof Kirchheim am Neckar
Medienberichte
10.03.2019
Stimme:Rund 500 Menschen bei Fukushima-Demo
SWR Aktuell: Achter Jahrestag der Fukushima-Katastrophe - Rund 350 Atomkraftgegner bei Demonstration
Ludwigsburger Kreiszeitung: Demonstration - Atomgegner trotzen dem Sturm
Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim:Fukushima-Demo zum 8. Jahrestag
Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim:Fotos der Demo & Audio-Mitschnitte der Redebeiträge
Dämon Strand auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Y21-JoFieoY
09.03.2019
Programm
(aufgrund des Unwetters geändert)
ab 12.30 Uhr Ankunft am Bahnhof Kirchheim/Neckar
13.00 Uhr Begrüßung und Infos am Bahnhof in Kirchheim
13.15 Uhr Start des Demozugs zum Atomkraftwerk entfällt
13.15 Uhr Kundgebung mit Redebeiträgen, Musik und Infoständen am Bahnhof in Kirchheim,
Demozug durch Kirchheim
Redebeiträge:
- Fukushima (Frau Mika Kumazaki, Freiburg)
- Atomausstieg (Herr Jochen Stay, ausgestrahlt)
- Solarstrategie (Herr Daniel Bannasch, MetropolSolar)
- Fridays For Future (Herr Nelson Leichsnering,Fridays For Future, Gruppe Stuttgart)
Musik: Souzas Traum
Ende gegen 16 Uhr
Aufruf
FUKUSHIMA: Energiewende jetzt statt Atom & Kohle!
Am 11. März 2011 kam es in Fukushima (Japan) in drei Atomreaktoren zur radioaktiven Kernschmelze. Bis heute dauert die unkontrollierte, gesundheitsgefährdende Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung und das Meer an. Die gesundheitlichen Folgen der radioaktiven Verstrahlung werden weiter verharmlost und geleugnet.
Atomruinen und Strahlung
Eine Voraussetzung für die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Japan war die Zusicherung des japanischen Präsidenten an die Olympische Gemeinschaft, dass die Atomkatastrophe in Fukushima unter Kontrolle sei. Die Wirklichkeit sieht anders aus! Die Atomruinen müssen weiter andauernd durch externe Wasserzufuhr gekühlt werden. Im Inneren der havarierten Reaktoren herrschen nach wie vor tödliche Strahlungswerte. Tonnen an kontaminiertem Wasser können nicht aufgefangen werden und fließen permanent ins angrenzende Meer. Das aufgefangene verseuchte Wasser wird in Tausenden von Tanks notdürftig gespeichert. Die Regierung will große Mengen an radioaktiven Tritium-Abwässern verdünnt ins Meer verklappen, um schnell und kostengünstig Platz in den Tanks zu schaffen.
Die Radioaktivität gefährdet noch Jahrhunderte lang Menschen, Umwelt und Meer.
Gesundheitliche Auswirkungen
Im September 2018 wurden von der Medizinischen Universität Fukushima die aktualisierten Daten des Schilddrüsen-Screenings bei Personen, die zum Zeitpunkt der AKW-Katastrophe noch keine 18 Jahre alt waren, veröffentlicht. Anhaltend zeigen sich die bereits aus Tschernobyl bekannten erhöhten Schilddrüsen-Krebs-Fälle: Unter den gesundheitlichen Auswirkungen leiden besonders die Kinder und Jugendlichen.
Wind und Regen bringt aus den Wäldern und Bergen radioaktive Partikel zurück in die Städte und Dörfer. Auch in aufwändig dekontaminierte Gebiete, die „freigemessen“ wurden. Nun zwingt die Regierung die evakuierten Menschen zur Rückkehr in verstrahlte Gebiete, indem ihnen sonst die finanzielle Unterstützung gestrichen wird. Der Berichterstatter des UN-Menschenrechtsrats forderte am 25.10.2018 vor der UN in Genf die japanische Regierung auf, die Wiederbesiedlung der verstrahlten Gebiete zu stoppen. Die gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung wird billigend in Kauf genommen.
Atomausstieg sofort – kein Weiterbetrieb bis 2023!
Trotz Fukushima sind in der BRD immer noch 7 Atomreaktoren in Betrieb und sollen bis 2023 weiteren Atomstrom und Atommüll produzieren. Erneuerbare können den Atomstrom längst ersetzen. Der beim Rückbau von Atomkraftwerken anfallende gering radioaktive Abrissmüll soll durch „Freimessen“ wie normaler Bauschutt wiederverwendet oder als Hausmüll deponiert werden.
„CASTOR-Zwischenlager“ werden zu unsicheren Langzeitlagern. Die Uranfabriken in Lingen (NRW) und Gronau (Niedersachsen) sorgen weiter dafür, dass die AKWs hier und weltweit mit Brennelementen versorgt werden. Am KIT der Universität Karlsruhe wird mit Steuergeldern in aller Stille an der nächsten Generation von AKWs gearbeitet. Atomausstieg sieht anders aus!
Weitere regenerative, dezentrale Energiewende jetzt!
Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke verseuchen die Umwelt. Der umweltschädliche „Dreckstrom“ verstopft die Leitungen und verhindert die weitere rasche Energiewende. Mit den seit 2017 geltenden neuen Zwangsvorschriften soll die erfolgreiche dezentrale Energiewende von unten mit inzwischen 41% der Nettostromerzeugung ausgebremst werden. Dies mit jährlichen Zubau-Obergrenzen für neue Anlagen. Und mit einem Ausschreibungszwang für alle Windräder (an Land) und neue Photovoltaikanlagen ab einer bestimmten Größe. Dies führt u.a. dazu, dass in Baden-Württemberg in den nächsten Jahren kein einziges Windrad mehr neu gebaut wird. Statt einer weiteren erfolgreichen Energiewende in Bürger*innen-Hand wird wieder massiv eine Politik der Interessenwahrung für die bisherigen Energiekonzerne und ihre Atom- und Kohlekraftwerke betrieben. Die Energiewende wird künstlich teuer gerechnet und zusätzlich mit Milliarden Euro teuren Privilegien zu Gunsten der Stromkonzerne belastet. Insgesamt aber ist Strom aus erneuerbaren Energien bereits jetzt günstiger als Kohle und Atom. Und vor allem: nichts wird teurer als eine zu späte Energiewende!
- Atomkraftwerke und Atomfabriken sofort stilllegen!
- Kohlekraftwerk schnellstmöglich vom Netz!
- Klimaschutz statt Vollbremsung bei der Energiewende!