Rückblick: Das Anti-Atom-Jahr 2014 am AKW Neckarwestheim
Pressemitteilung 2014
Sonntag, 09.03.2014, 13 Uhr
Bahnhof Kirchheim/Neckar
Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim
Fukushima außer Kontrolle !
(09.03.2014) Bei der Kundgebung heute mit durchgehend trockenem Frühlingswetter
haben etwa 3000 Atomkraftgegner vom Bahnhof Kirchheim zum Atomkraftwerk
Neckarwestheim demonstriert. Motto: "Fukushima außer Kontrolle!".
Auf der Wegstrecke wurde mit einer Installation eindrücklich daran
erinnert, dass wirksamer Katastrophenschutz im Falle eines GAU in
Neckarwestheim nicht möglich ist. Zum Andenken an die Katastrophe in
Japan wurden Kraniche und eine Gedenk-Tagebuchaktion aufgebaut. Mit
einem gemeinsamen Start von hunderten Luftballons erinnerten die
Demonstranten daran, wie weit radioaktive Teilchen fliegen können und
viele Informations- und Verpflegungsstände standen den Teilnehmern zur
Verfügung. In den Redebeiträgen wurde zu weiteren Aktivitäten aufgerufen
(Axel Mayer: "Wir sind noch lange nicht am Ziel") und einen Höhepunkt
erreichte die Kundgebung, als die Teilnehmer abwechselnd deutsch und
japanisch skandierten "Abschalten" und "Dame Dame Genpatsu". Musikalisch
wurde die Kundgebung von "Auftakt", "Lokomotive Stuttgart" und "Broken
Base" untermalt.
Die Demonstration hat wieder einmal gezeigt: Wir sind nicht zufrieden mit dem
Weiterbetrieb der Atomanlagen. Wir wollen Neckarwestheim jetzt abschalten.
Sonntag, 09.03.2014, 13 Uhr
Bahnhof Kirchheim/Neckar
Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim
Fukushima außer Kontrolle !
Medienberichte
Landesschau 09.03.2014
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/demonstrationen-in-neckarwestheim-und-fessenheim-atomkraftgegner-fordern-sofortigen-ausstieg/-/id=1622/did=13006654/nid=1622/x5ld7c/index.html
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/neckarwestheim-demonstranten-erinnern-an-fukushima-katastrophe/-/id=1622/did=13007022/gp1=fromDetail/nid=1622/12s9m11/index.html
3Sat nano 11.03.2014
http://www.3sat.de/mediathek/index.php?mode=play&obj=42244
Videos
Youtube (1 h 02 min)
http://www.youtube.com/watch?v=TRDIoTrEXhY&feature=youtu.be
Youtube Schwerpunkt Japan (25 min)
http://www.youtube.com/watch?v=bFzRWDZit2k
Cams21
http://cams21.de/fukushima-ausser-kontrolle-demo-09-03-2014/
fluegel.tv
DEMONSTRATION "Fukushima außer Kontrolle",
Der vorbeiziehende Demozug beim AKW Neckarwestheim, 09.03.2014, komplett und ungeschnitten
http://www.fluegel.tv/beitrag/8943
Franz Wagner, Energiewende Heilbronn, Es wird schon keiner merken
http://www.fluegel.tv/beitrag/8980
Detlev Schauwecker, Osaka und Mako Oshidori, Tokyo
http://www.fluegel.tv/beitrag/8990
Tomoko Arai, Solidaritätsbotschaft aus Japan
http://www.fluegel.tv/beitrag/8986
Heinrich Blasenbrei-Wurtz, Besigheim, Energiewende unabdingbar
http://www.fluegel.tv/beitrag/8982
Impressionen vom Demozug, Impressions at Protest March
http://www.fluegel.tv/beitrag/9019
Presse
Heilbronner Stimme 09.03.2014
Friedlicher Protest vor GKN
Ludwigsburger Kreiszeitung 10.03.2014
Fukushima-Jahrestag - Protestzug gegen Atomkraft
Südwestpresse/Bietigheimer Zeitung 10.03.2014
GKN: Protest gegen weiteren Betrieb - 3.300 Atomkraftgegner demonstrieren
Badische Zeitung 09.03.2014
Jahrestag von Fukushima: Menschenkette gegen Atomkraft – Fessenheim abschalten
Bilder
http://tinyurl.com/20140309DemoNeckarwestheim
Social Media
Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn bei Facebook
https://www.facebook.com/Aktionsbuendnis.Energiewende.Heilbronn
PROGRAMM SONNTAG, 9. MÄRZ 2014
Kirchheim/Neckar Bahnhof
12.30 - 12.45 Uhr Musik mit Pit Bäuml (Gitarre/Folk)
12.45 Uhr Musik mit der Trommelgruppe "Lokomotive Stuttgart"
13.00 Uhr Begrüßung
13.15 Uhr Beginn des Demozugs zum Atomkraftwerk
Nach der Ankunft am Parkplatz vor Tor 1 am
Atomkraftwerk Neckarwestheim
Empfang durch DUNDUMUSIK
Kundgebung mit
- Franz Wagner
Franz Wagner aus Heilbronn ist seit Gründung 2009 im "Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn" aktiv, gründete 2010 die "Bürger-Energiegenossenschaft EnerGeno Heilbronn-Franken" mit und war dort 3 Jahre lang stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Von 2000 bis 2012 Vorstandsarbeit in einem gemeinnützigen Verein. Seit 2010 Engagement im "Aktionsbündnis Heilbronner gegen Stuttgart 21 - für eine Bahnwende in der Region und im Land". Redebeiträge auf Antiatom-Demonstrationen seit 2008.
Er spricht zum Thema:
Von Neckarwestheim bis Karlsruhe - wo stehen die baden-württembergische und die deutsche Atompolitik im Jahr 3 nach Beginn der Fukushima-Katastrophe? - Professor Dr. Detlev Schauwecker
Professor Dr. Detlev Schauwecker ist 1941 in Berlin geboren und hat Japanologie studiert. 35 Jahre lang war er Hochschullehrer in Osaka. Seit seiner Berentung wohnt er im Dorf Goma/Kyoto und betreibt dort eine Landwirtschaft und einen Kaffeehausbetrieb ("mitokiya") mit Kulturprogramm. Er betreibt historische Forschungen und ist Mitglied der japanischen Anti-AKW-Bewegung in Kyoto. Er informiert uns, direkt aus Japan kommend, über Fukushima und die Folgen. - Frau OSHIDORI Mako
Sie hatte ursprünglich Medizin studiert, wurde dann aber Unterhaltungskünstlerin im Fernsehen und auf anderen Bühnen. Seit der Atom-Katastrophe fing sie an, über die damit zusammenhängenden Fragen zu recherchieren :
- Folgen für Gesundheit, Natur und Gesellschaft
- Situation der Arbeiter in dem Tepco-AKW
- Situation der Bevölkerung in Fukushima
- Vorgehen von Tepco, usw.
Auf den Tepco-Pressekonferenzen ist sie von den Tepco-Vertretern gefürchtet wegen ihrer fundierten Sachkenntnis und scharfen Fragen. In den kritischen Internet-Medien Japans ist sie daher jetzt sehr bekannt. - Heinrich Blasenbrei-Wurtz
Heinrich Blasenbrei-Wurtz, Bauingenieur, war lange Jahre in der Wasseraufbereitung für Großkraftwerke (Kohle und Atom) tätig. Nach Tschernobyl machte er sich selbständig als Anlagenbauer für Erneuerbare Energieanlagen.
Als Energieexperte hinterfragt er für uns die Angst-Propaganda der Stromkonzerne und der unkritischen Medien. Sonne, Wind & Co seien zu teuer und außerdem "volatil". Minister Gabriel wird zum Bremser der Energiewende und hätschelt die Braunkohle. Oettinger trompetet für neue Atomkraftwerke. Aber die physikalische und gesellschaftliche Realität ist eine andere: Der Klimawandel muss verhindert werden. Dies kann nur mit den Erneuerbaren gelingen, und dabei bleibt die Wertschöpfung in der Region.
Auch geopolitische Konflikte um Energie-Rohstoffe fallen weg. Die Energiewende kostet nicht die Welt! Und wir dürfen mit der Welt nicht umgehen, als hätten wir noch eine zweite!
Bei der Kundgebung spielt DUNDUMUSIK:
Nachtigall vom Nesenbach (W. Kallert) - Gitarre, Bass, Gesang
Stefan Charisius - Kora, Basskalimba, Gesang
Martin Andersson - Piano, Bassklarinette
Okas Sylla - Djembe, Basskalimba
Infostände der AtomkraftgegnerInnen und FreundInnen der Energiewende
Mitmachaktion:Kraniche für Fukushima basteln
Essen, warme und kalte Getränke
Mobile Toiletten werden aufgestellt.
Ende gegen 15.45 Uhr
Sonntag, 09.03.2014, 13 Uhr
Bahnhof Kirchheim/Neckar
Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim
Fukushima außer Kontrolle !
Was ist los in Fukushima?
Vor 3 Jahren, am 11.03.2011, ereignete sich ein 3-facher Super-GAU. Die zerstörten Reaktoren sowie die großen Lagerbecken für abgebrannte Brennstäbe werden weiterhin unter haarsträubenden Bedingungen mit Unmengen von Wasser von außen gekühlt. Jeden Tag entweicht radioaktives Kühlwasser in den Pazifik und gelangt so in die Nahrungskette.
Die Lage in Japan ist nicht beherrschbar!
Die geschmolzenen Reaktorkerne mit ihrer tödlichen Radioaktivität machen es bis heute fast unmöglich, dass Menschen in den Ruinen arbeiten. Der japanische Energieversorger Tepco schickt „Wegwerfarbeiter“ in die verstrahlten Bereiche. Die Fundamente bröckeln. Es droht der Einsturz der AKW-Gebäude – mit weiteren katastrophalen Auswirkungen. Möglicherweise für die ganze Welt.
Was sind die Folgen für uns Menschen?
Schon aus Tschernobyl kennen wir die erhöhte Säuglingssterblichkeit, Schilddrüsenanomalien und Schilddrüsenkrebs bei Kindern. Auch in Japan wird dies bereits sichtbar. Tepco und die japanische Regierung leugnen dies. Sie treiben in unverantwortlicher Weise die Rückkehr der evakuierten Menschen in die verstrahlten Zonen voran.
Fukushima mahnt uns zum Handeln!
Atomkatastrophen können überall stattfinden. Heute oder morgen. Hier oder anderswo. Der Weiterbetrieb von AKWs ist auch bei uns nicht zu verantworten!
- Deshalb das atomare Zeitalter beenden – Energiewende jetzt!
- Abschalten des AKWs Neckarwestheim 2 und aller noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland!
Neckarwestheim: Radioaktivität lässt sich nicht abschalten!
Neckarwestheim 1 ist abgeschaltet. Eine Hinterlassenschaft mit enormen Problemen: Bereits bei den ersten Dekontaminations-Arbeiten wird eine hohe radioaktive Tritium-Belastung für den Neckar in Kauf genommen. Durch die geplante „Freimessung“ von radioaktiv verseuchtem Beton und dessen Verwertung z.B. im Straßenbau verbreitert sich das Gesundheitsrisiko und kommt in unserem Alltagsleben an.
- Kein Billigabriss, keine Strahlenabenteuer!
- Sichere Atomkraft war eine Illusion - auch eine sichere Endlagerung wird es nie geben!
Darum müssen wir demonstrieren!
- Der bisherige Vierparteien-Atomausstieg war halbherzig!
- Wirtschaft und Lobbyverbände sabotieren noch immer die Energiewende!
- Uranfabriken und Atomforschung laufen ungebremst weiter!
- Die Energiewende schützt uns vor der Klimakatastrophe und sichert den Frieden!
Wenn wir nicht protestieren,
bleibt Fukushima ohne Konsequenzen!
MITMACHEN:
Kraniche für Fukushima basteln
Eine Gruppe der BUNDjugend Baden-Württemberg ist auf der Demo mit einem Kranichbasteltisch vertreten. Dort kann man Kraniche falten und mit Botschaften beschriften.
Diese Kraniche reisen dann im April mit nach Japan zu einem Treffen mit Friends of the Earth Japan um dort Menschen, Orte und Initiativen zum Thema Anti-Atom und Energiewende kennenzulernen:
„Um unsere Solidarität zu zeigen und weil aufgrund der hohen Kosten nur wenige hinfahren können, möchten wir ganz viele bunte Kraniche mitbringen, auf denen Wünsche für die Menschen in Fukushima und Anregungen für die Energiewende und Gründe gegen Atomkraft stehen.“ Kraniche sind in Japan das Symbol für Frieden und werden häufig auch bei Anti-Atomprotesten gezeigt.
Den Aufruf und eine Bastelanleitung findet ihr auf restart-initiative.org/de/cranes-for-fukushima.